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S04: Zu hohe Erwartungen
Heldt erwartet von Fans mehr Demut

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Schalke 04: Kampf gegen zu hohe Erwartungen
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Nach dem 1:1 gegen Mainz kritisiert Horst Heldt die Ungeduld der Fans. Der Manager warnt vor zu hohen Erwartungen im traditionell unruhigen Schalker Umfeld.

Huub Stevens hatte immer wieder gewarnt, seine Mannschaft sei noch nicht so weit, um ganz vorne mitzuspielen. Ihr fehle die Stabilität und sie werde daher Rückschläge hinnehmen müssen.

Nach dem dürftigen 1:1 gegen Mainz 05 muss sich Schalkes Trainer wie ein einsamer Rufer in der Wüste vorkommen, denn im Umfeld des Klubs hat sich nach fünf Bundesligasiegen in Folge und somit einen neuen Vereinsrekord vor Augen eine Euphorie aufgebaut, die mit dem nüchternen Realismus der S04-Verantwortlichen nicht einhergeht.


Und so nahm Manager Horst Heldt die seltsame Stimmung am Samstag in der Arena zum Anlass, um mit einem Teil des eigenen Publikums ins Gericht zu gehen. Als es in der ersten Halbzeit nicht so lief wie auf den Rängen gedacht, wurde das Gemaule auf den Tribünen immer lauter.

„Bei mir hat sich relativ früh ein komisches Gefühl eingeschlichen“, erklärte der Schalker Sportvorstand. „Die Leute sind schnell nervös geworden und gerade die jungen Spieler in unserer Mannschaft lassen sich davon verunsichern“, monierte Heldt. „Wer jetzt geglaubt hätte, dass wir durch die Liga fliegen und jeden Gegner schlagen, der irrt sich“, sagte der 42-Jährige. „Die Bundesliga ist eine der besten Ligen Europas, da ist jedes Spiel eine neue Herausforderung.“

Heldt nahm bei seiner Fanschelte allerdings ausdrücklich die Stimmungsmacher in der Ultraecke aus. „Die Nordkurve hat die Mannschaft, wie immer, super unterstützt. Aber ansonsten wurde es sofort hektisch, wenn wir mal einen Ballverlust hatten. Das gefällt mir nicht und hilft der Mannschaft nicht“, betonte der Ex-Profi. „Träumen ist gut, wir wollen auch nichts besser oder schlechter machen als es ist oder alles durch die blau-weiße Brille sehen. Aber wir müssen aufpassen, dass die Erwartungshaltung von außen nicht zu groß wird und sich negativ auf die Leistungen auswirkt.“

Stevens wollte zwar nicht über die eigenen Anhänger richten, fühlte sich aber durch das enttäuschende Ergebnis bestätigt. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht ins Spiel gefunden und nicht das umgesetzt, was wir im Training geübt haben. Mainz war gut organisiert und hat gut gegen den Ball gespielt“, analysierte der Schalker Coach, um seine Truppe für die Steigerung in der zweiten Hälfte zu loben. „Das war wieder ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es sich nach dem Ergebnis komisch anhört. Doch ich wiederhole gerne: Wir sind noch in der Entwicklung.“

Sein Kollege Thomas Tuchel hingegen musste sich fast ärgern, bei den zuletzt fünfmal in Folge daheim siegreichen Gelsenkirchenern nicht drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg mitgenommen zu haben. „Aber wir wollen mal nicht größenwahnsinnig werden“, hielt der Mainzer Coach denjenigen entgegen, denen das Remis zu wenig erschien.

Größenwahn ist kein guter Begleiter im Fußball, das müssten sie auf Schalke doch wissen.

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